Mehr Empfang im ganzen Haus

Mic Szillat
Freifunk Düsseldorf
2 min readMar 10, 2017

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Am Donnerstag haben wir die Unterkunft auf der Stargarder Straße besucht. Der Access Point sollte ausgetauscht werden und wir wollten bei der Gelegenheit ein paar Messungen machen. Wie an den meisten anderen Standorten ist das WLAN nutzbar, aber relativ langsam. Vielleicht ließe sich dennoch eine Verbesserung bringen.

Wir haben einen neueren Access Point gespendet bekommen, der mit vielen Nutzern gleichzeitig besser zurecht kommt. Fraglich war nun, wo er angebracht werden soll. Bisher hing der Access Point im Aufenthaltsraum, der im Erdgeschoss in der Ecke des Gebäudes liegt — also alles andere als zentral. Die Nutzer beklagten sich über schlechten Empfang.

Eine der vielen Flüchtlingsunterkünfte in Düsseldorf

Es stellte sich heraus, dass der Aufenthaltsraum tatsächlich nur wenig genutzt wird und dass Menschen das Internet dort brauchen, wo sie sich vorwiegend aufhalten: in ihren Wohnungen und im Eingangsbereich. Daher beschlossen wir, den neuen Access Point zentraler anzubringen, im Verwalterbüro, wo auch der der Router am Internet hängt.

Die Stadt Düsseldorf hat mehrere Geräte des Typs PicoStation gekauft und wir haben diese nun an einigen Standorten im Einsatz. Der winzige Access Point kommt mit einer einzigen Antenne (2,4 GHz) und ist dennoch erstaunlich leistungsfähig. Leider kann man ihn aber nicht mehr mit dem UniFi Controller zusammen verwenden, so dass wir keine Nutzungsdaten erfahren. Das neue Gerät ist ein UniFi AP AC Pro, das mit 3xMIMO auf 2,4 GHz und 5 GHz aufwartet.

Beim ersten Test konnten wir im Erdgeschoss nun eine bessere Abdeckung feststellen. Nur im Aufenthaltsraum ging überraschend gar nichts mehr. Der Verwalter berichtete, dass man den Duschraum nebenan wohl mit “Bleifarbe” gestrichen habe, um dem Schimmel entgegenzuwirken. Offenbar führt dies zu einer Abschirmung, denn das WLAN reichte schlicht nicht hindurch.

Wandmontage in 2,20 Meter Höhe

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Access Point zentral und über Kopfhöhe anzubringen. Denn auch Menschen dämpfen das WLAN-Signal erheblich.

Wir probieren es also mit der Wand auf der anderen Seite des Büros — und siehe da: Empfang in allen Räumen. Es gilt beim Installieren von WLAN immer, verschiedene Konstellationen zu erproben. Durch Reflektion des Signals, Abschirmung an dicken Wänden und störende fremde Netzwerke von allen Seiten ist es nicht einfach, den idealen Aufstellungsort zu finden.

Nun versorgt der neue Access Point etwa 70 verschiedene Nutzer am Tag. Die Stargarder Straße ist nur einer von über 20 Standorten, an denen Geflüchtete über Freifunk ins Internet gelangen.

Nutzung am Standort Stargarder seit der Installation

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